Geschichte

Als das Berner Münster Ende des 16. Jahrhunderts fertig gestellt wurde, waren seine frühesten Bauteile bereits mehr als eineinhalb Jahrhunderte alt. Seit damals ist der Unterhalt der Kirche eine ständige Aufgabe für Kirche und Staat, zu deren Wahrnehmung bis Ende des 18. Jahrhunderts ein eigener Werkmeister im Amt war. Diese Tradition brach im frühen 19. Jahrhundert ab. Für den Bau des oberen Turmoktogons und des Helms wurde in den 1880er Jahren die neue Münsterbauhütte gegründet, welche bis heute an der Kirche wirkt.

Hier finden Sie die Geschichte und die Bauphasen des Berner Münster.

Visualisierung und Copyright: Lengyel Toulouse Architekten

Werkmeister und Bauettappen des Berner Münsters

1420–1446 Matthäus Ensinger 11.03.1421 Grundsteinlegung
1421–ca. 1427 Krauchthalkapelle, Hebammentür
1427–1430 Abbruch des alten Deutschordenshauses im Westen
1431–1438 Chorpolygon. Abbruch des Leutkirchenchors
1431–1448 üdl. Kapellenreihe und Fortsetzung im Norden
1441–1456 Alle Glasmalereien des 15.Jh. im Altarhaus
1440er Jahre Abbruch des alten Langhauses, Bau der südl. Hochwand des
Stiftschor und der Schiffsarkaden
1446–1448 Vinzenz Ensinger (Sohn von Matthäus)
1453–1469 Stefan Hurder 1454 Pultdächer auf Seitenschiffen
1450–1470 Seitenschiffgewölbe, Turmflankenkapellen, Seitenportale We!
Sakristei
1469–1481 Niklaus Birenvogt Gewölbe Turmflankenkapellen
Hauptfassade mit Mittelportal, Bildhauer ist Erhart Küng
Turmhalle. Umbau Südportal zu Kapelle
1481–1483 Moritz Ensinger (II, Enkel von Matthäus)
1483–1507 Erhart Küng 1483–1505 Turmschaft bis über Schallöffnungssockel. Abbruch des alten
Leutkirchen-Turms. Vollendung des Chors (ohne Gewölbe und
des nördl. Seitenschiffs. Obergadenwände des Schiffs
1505–1520 Peter Pfister ca. 1510–1521 Kontinuierliche Förderung des Turmbaus nach längerem
Bauunterbruch
1515–1517 Chorgewölbe
1520–1527 Peter Kleinmann 1522–1525 Chorgestühl, Taufstein
Turmoktogon bis zum Scheitel der unteren Fenster
1528 Bautätigkeit kommt zum Erliegen
1571–1596 Daniel Heintz d. Ä. 1571–1573 Einwölbung des Schiffs und der Turmhalle
1574 Renaissance-Chorlettner
1575 Vorschlag zur Fertigstellung des Turms. Justitia am Hauptportal
um 1588 Gewölbe der Oktogonhalle des Turms
1592–1596 Turmfertigstellung, aufgegeben nach dem Tod von Heintz
1596–1602 Hans Thüring 1601 Denkmal für Berchtold V. von Zähringen
1643–1657 Antoni Thierstein 1655 Projekt zur Fertigstellung des Turms
1688–1703 Samuel Jenner 1696-1698 nördl. Turmtreppe neugebaut
1727–1735 Niklaus Schildknecht 1727 Erste Orgelempore der Turmhalle
1732 südl. Turmtreppe neugebaut
1771–1796 Niklaus Hebler 1771–1796 Umfangreiche Renovationsmassnahmen
1774–1775 Tympana Seitenportale West und Hebammentür
Chorabschrankung
Beat Rudolf von Sinner 1847–1848 neue Orgelempore
Gottlieb Hebler 1858 Abschrankung der Gerbernkapelle
1864 Abbruch des Renaissancelettners
1889–1893 August von Beyer 1889–1893 Neugründung der Münsterbauhütte. Nach Verstärkungsarbeiten
1889–1900 August Müller Turmvollendung. Beginn umfassender Renovationsarbeiten
1900–1933 Karl Indermühle Abschrankungen in der Erlach-Ligerzkapelle
Umfangreiche Renovationen
1933–1984 Peter Indermühle Renovationen u. a. am Turm
1984–1998 Tobias Indermühle Renovationen u. a. an Obergaden, Orgelempore
1998–2018 Hermann Häberli Neuausrichtung der Betreuung des Bauwerks
Turmrestaurierung, zahlreiche Konservierungsmassnahmen
am Aussenbau. Innen: südl. Seitenschiff und Kapellen
Chor samt Gewölbe
2019– Annette Loeffel Restaurierung Mittelschiffgewölbe