An der Stelle, wo die Rue de Lausanne schmal und steil wird, steht ein nachgotisches Bürgerhaus mit einem wunderbaren filigranen Erker. Im Auftrag des Freiburger Denkmalpflegers Stanislas Rück wurde die Berner Münster-Stiftung bei den Steinarbeiten zur Unterstützung der beauftragten Steinmetzfirma beigezogen. Das Ziel dieser Zusammenarbeit war ein grösstmöglicher Substanzerhalt mit steinkonservatorisch adäquaten Methoden. Hierfür erstellte die Münsterbauhütte eine Bemusterung vor Ort, welche als verbindliche Vorgabe festgelegtwurde. Im zweiten Schritt wurden zwei Mitarbeiter der bereits beauftragten Firma in die Techniken des Festigens und Konservierens der Steinoberflächen eingeführt. Für einen der Steinmetze war das die Fortführung eines langfristigen Projekts, hatte er in der Münsterbauhütte doch bereits im Lehrgang «Handwerk in der Denkmalpflege» Kurse besucht.
Der Erker zeichnet sich durch einen Reichtum an Ornamenten, Blendmasswerken und figürlicher Bauplastik aus. Nach der Sicherung wurden alle Fehlstellen mit Mörtelergänzungen aufgemörtelt, teilweise rekonstruierend, zurückhaltender dort, wo keine gesicherten Anhaltspunkte vorhanden waren. Dabei nahm Peter Völkle eine beratende Rolle ein. Am Schluss wurden am Erker direkt durch die Bauhütte Retuschen ausgeführt. Mit diesen konnte das Gesamtbild des Erkers stark beruhigt werden.