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Rue de Lausanne, Fribourg: Erker, 2020

An der Stelle, wo die Rue de Lausanne schmal und steil wird, steht ein nachgotisches Bürgerhaus mit einem wunderbaren filigranen Erker. Im Auftrag des Freiburger Denkmalpflegers Stanislas Rück wurde die Berner Münster-Stiftung bei den Steinarbeiten zur Unterstützung der beauftragten Steinmetzfirma beigezogen. Das Ziel dieser Zusammenarbeit war ein grösstmöglicher Substanzerhalt mit steinkonservatorisch adäquaten Methoden. Hierfür erstellte die Münsterbauhütte eine Bemusterung vor Ort, welche als verbindliche Vorgabe festgelegtwurde. Im zweiten Schritt wurden zwei Mitarbeiter der bereits beauftragten Firma in die Techniken des Festigens und Konservierens der Steinoberflächen eingeführt. Für einen der Steinmetze war das die Fortführung eines langfristigen Projekts, hatte er in der Münsterbauhütte doch bereits im Lehrgang «Handwerk in der Denkmalpflege» Kurse besucht.
Der Erker zeichnet sich durch einen Reichtum an Ornamenten, Blendmasswerken und figürlicher Bauplastik aus. Nach der Sicherung wurden alle Fehlstellen mit Mörtelergänzungen aufgemörtelt, teilweise rekonstruierend, zurückhaltender dort, wo keine gesicherten Anhaltspunkte vorhanden waren. Dabei nahm Peter Völkle eine beratende Rolle ein. Am Schluss wurden am Erker direkt durch die Bauhütte Retuschen ausgeführt. Mit diesen konnte das Gesamtbild des Erkers stark beruhigt werden.

IMG 1262 Durch einen späteren Umbau besitzt der Erker eine vielfältige Formensprache. Foto: Amt für Kulturgüter, Fribourg.
P1530843 Starke Verwitterungserscheinungen an der Sandsteinstruktur. Die weissen Fugen bestehen aus Gipsmörtel.
DSC01274 Schlusszustand nach erfolgter Mörtelergänzung und Retusche.
DSC01267 Ausführung der Retusche.
P1530835 Die Konsolenfigur hatte, vermutlich durch einen früheren Anstrich und Vergipsung, eine dunkle Patina.
DSC01271 Retuschemuster um die dunkle Patina aufzuhellen. Bei der definitiven Ausführung wurde nur eine leicht lasierende Form gewählt.