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Kundenarbeiten zur Übersicht

Kloster Wettingen, 2021

Die Gebrüder Frei GmbH in Bern ist eine der wenigen professionellen Spielentwicklungsfirmen in der Schweiz. Sie wurde vom Museum Aarau beauftragt, eine Rätselspur für die Klosterhalbinsel Wettingen zu entwickeln. Über mehrere Stationen – von der barocken Klosterkirche über den reich bebilderten Kreuzgang bis ins alte Abthaus – wird vermittelt, wie die Kirche im 18. Jahrhundert mit den immer zahlreicher werdenden wissenschaftlichen Erkenntnissen umging und was dies für die gläubige Klostergemeinschaft bedeutete. Wer gerne spielerisch in die klösterliche Welt des 18. Jahrhundert eintauchen möchte, ist hier genau richtig und löst vielleicht die knifflige Frage, was am 15. Mai 1762 im Kloster Wettingen wirklich geschah.

Für die Umsetzung des Projekts wurde die Münsterbauhütte beigezogen. Diese Arbeit war vom gestalterischen Potential und vom Arbeitsaufwand her für die Lehrlingsausbildung gut geeignet. Insgesamt durfte die Bauhütte im Kreuzgang, in der Kirche und im Klostergarten acht Stationen herstellen. In jeder dieser Stationen müssen Symbole entziffert und ein Rätsel gelöst werden. Besonders reizvoll für die Bauhütte war die Umsetzung der Idee mit geometrischen Reliefs. Zum Auftrag gehörte auch eine grosse Steinplatte, die nach Vorlage der Verfasser mit gravierten Symbolen verziert wurde. Die Hauptaufgabe schliesslich war ein hoher Natursteinobelisk, an welchem an drei Seiten phantasievolle Porträts aus Kalkstein angebracht sind.

Für unseren Steinmetzlehrling Lorin Soltermann war der Auftrag ein Glücksfall, bot dieser ihm doch Gelegenheit, von der Vorlagenzeichnung über eine aus Ton modellierte Vorlage, einen Gipsabguss derselben bis hin zum Abgreifen, Übertragen und Hauen in Stein sämtliche Arbeitsschritte einer solchen Produktion durchzuspielen. Übungshalber wurde für jeden Kopf ein anderes Modellierverfahren angewendet. Dabei ging es primär um verschiedene Techniken, mit denen Punkte vom Modell auf den Stein übertragen werden können – beispielsweise über Konturen mit Hilfe einer Plexiglasscheibe, oder in einem anderen Fall mit einer Holzkonstruktion.

Wertvolle Unterstützung bei diesen Arbeiten leistete unser Ausbildungsinstruktor und Bildhauer Kilian Brügger, welcher die Verfahren vermittelte und teilweise auch selber Hand anlegte. Zum Abschluss der Arbeiten wurden die Werkstücke vor Ort versetzt, eingepasst und einretuschiert. Das Resultat wird öffentlich zugänglich sein. Wir sind auf die Reaktion der BesucherInnen gespannt – ob sie wohl merken, dass sich in der historischen Architektur einige gänzlich neue Elemente verbergen? Das Projekt ist von einem professionellen Fotografen dokumentiert worden.

DSC02073 Steinmetzlehrling wird zum Bildhauer und modelliert einen Mönchskopf nach einer Vorlage der Spieleentwickler Gebrüder Frei.
DSC02083 Das Tonmodell wird mit Silikon abgeformt.
DSC02421 Der Mönchskopf wird mittels Raster auf Stein übertragen. Über das aufgezeichnete Netzsystem können die Tiefen exakt übertragen werden.
DSC02490 Bereit zum Transport: Einige der angefertigten Reliefs und Köpfe aus unterschiedlichen Materialien.
DSC02557 Eine der Spielstationen im Klostergarten: Der Obelisk mit Köpfen und Ornament.